Paula auf dem Regal
Katzen

Wie Katzen stibitzen und wir umdenken müssen

Morgens ertönt der Radiowecker. Empfindlichen Katzenohren alarmieren auch die Fellbündel. Es wird nach einer langen Nacht Zeit für Futter. Thea stellt sich auf die Hinterpfoten und trommelt energisch an die Verbindungstür, mit forderndem Miauen.
Endlich kommt der Alte. Wie jeden Morgen muss er sich noch zeigen lassen, wo das Futter steht. Um die Beine gehen, mit Köpfchen stoßen und drängeln bis endlich jeder ein Schälchen mit Fleischfutter serviert bekommt.

Was sind schon 100 g Fleischfutter für eine wilde Katze wie Thea? Keine Konkurrenz darf das Futter streitig machen. Schnell, schnell zerfetzen und in sich hineinschaufeln. So sind die Sitten einer Straßenkatze. Ist Paula noch nicht fertig? Sofort wegdrängen, weg knurren, mit der Tatze etwas aus fremden Futternapf stehlen und wegputzen.
Das ging so nicht weiter. Auch als Aufpasser konnten wir sie nur mit Gewalt bändigen. Nach ein bis zwei Versuchen haben wir eingesehen, dass wir sie getrennt füttern müssen. Aber wie handhabt man das ohne Küchentür? Inzwischen haben wir eine Glas-Schiebetür und aus Platzgründen auch eine neue Garderobe angeschafft. Thea frisst jetzt vor der Tür, Paula in Ruhe dahinter. (BTW: Lieferung, Einbau, Nacharbeitung dauerten Monate beim Handwerker Othmer.)

Damit die Katzenzähne gefordert werden, wird mittags Trockenfutter gereicht. Fieser weise aber in einem sogenannten Antischlingnapf, ein Napf mit Innenerhebungen. Schnell fressen geht nicht wirklich. Jedes Teilchen muss mit der Pfote geangelt oder mühsam heraus gelutscht werden.

Nicht nur Katzenfutter, sondern alles was Katze findet, wird probiert.

Es poltert aus der Küche. Thea und Paula fühlen sich eingeladen, aufzupassen. Auf dem Küchentisch, der gegenüber dem Herd steht, klappern Teller und Besteck beim Eindecken. Feine Nasen wittern frischen Joghurt. Mit Früchten garniert, wird er in Dessertschälchen auf den Tisch gestellt. Da brutzelt es in den Pfannen am Herd. Also schnell vom Tisch zum Herd umdrehen, rühren und weitere Zutaten einmischen. Inzwischen sind lautlose Katzen auf den Tisch geklettert und schlecken beide genüsslich am Joghurt. Scheint gut zu munden. Es endet, wie es kommen muss. Rumdrehen, den Augen nicht trauen und entsetzt los Schimpfen.

Auch ein anderes Mal ließen wir uns überraschen. Wir waren vom Einkaufen zurück und schleppten große Taschen die Treppen hoch. Eilig, eilig, die Natur verlangt ihr Recht. Alle Taschen hastig abgestellt und ein gewissen Örtchen aufgesucht. Erleichtert wiedergekommen und gestaunt, was passiert war:
Von den eingepackten Brötchen zum Aufbacken war die Verpackung aufgerissen, Brötchen verschwunden oder angeknabbert. Thea und Paula waren nicht zu sehen. Unter dem Tisch und Stuhl im anderen Zimmer verstecken sie sich, mit Brötchen im Maul. Erwischt! Erstaunlich, was unsere Kleinen so alles mögen.

Gebäck scheint auch gern genommen zu werden. Ein Kuchenbehälter mit großem Deckel stand auf der Küchenplatte. Wie wir lernen mussten, konnten Thea und Paula auch große Kuchenbehälter aufbekommen. Der Inhalt wurde von unseren Katzen schon mal vorgekostet, war aber nicht so ganz ihr Fall. Wir müssen uns dringend umgewöhnen, z.Bsp. alles gleich wegräumen – in Schränke! Noch was gelernt, einfach wegstellen reicht nicht.

Jagdszenen – wie im Slaptikfilm – sehr unterhaltsam

  • Während der Morgenroutine werden halbgare Aufbackbrötchen auf ein Gitterrost gelegt, um später in den vorgeheizten Backofen geschoben zu werden. Während der Wartezeit im andern Raum den Tisch decken, ist nicht zu empfehlen. Wieder zurück fehlen einige Brötchen bzw. sind bereits angeknabbert. Gelernt: Nie ohne Aufsicht lassen.
  • Es gibt zum Abendbrot leckere, kleine Brötchen.Upps, ein halbes Brötchen fällt unter den Tisch. So schnell kannst du nicht gucken, wie Thea das Brötchen gekrallt hat und unter knurren weg damit in Sicherheit flitzt. Aufgeregte Verfolgung der Katze hat aber nichts gebracht. Katze hat gewonnen und Brötchen aufgefressen. Verfolgung ist sinnlos; besser Augen auf.
  • Auf dem Frühstückstisch steht auch ein kleiner Becher Frischkäse. Zu Kaffeekochen umgedreht und später gemerkt, dass Katze und Frischkäsebecher fehlen. Dieses mal war die Jagt für uns erfolgreichen. Becher war nur angeknabbert. Gelernt: schnell sein hilft.
  • Nicht nur, wenn es um Futter geht. Auch bei Reparaturarbeiten sind unsere kleinen gern dabei. Eine Katzenklappe muss repariert werden. Ich löse die Schrauben aus der Befestigung und lege sie hinter mich. Die Klappe muss noch etwas eingepasst werden. Dazu benötige ich ein anderes Werkzeug; ich gehe es holen. Als ich wiederkomme, sind Schrauben und Klappe verschwunden. Hä? Wie? Nach längerem Suchen findet sich Schrauben im Teppich verhakt und die Klappe irgendwo in einer Ecke. Wunderbares Katzenspielzeug das Ganze.
  • Teamwork: Wir erwarten Kaffeebesuch. Der Tisch ist bereits eingedeckt und Kokosmakronen stehen bereit. Da stellt Thea was in der Küche an, es klappert. Schnell nachsehen. Währenddessen klaut sich Paula eine Kokosmakrone und bring sich in Sicherheit. Die Jagd beginnt. Immer wieder huscht Paula in ein anderes Versteck in der Wohnung. Endlich gelingt es, ihr die Makrone abzunehmen. Es war zum Glück nicht die Schokoladenseite, sondern nur die Oberseite abgeknabbert.

Das waren nur einige Beispiele. Und so geht es immer weiter. Wir lernen ständig und gewöhnen uns dran. Unsere lieben Katzen sind immer für eine Überraschung gut und immer eine Quell der Freude.

Und was meinst Du dazu?

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