Ahoi- Hensler Lokal am Hohnsensee – Kritik
Das Bild ist nur ein Musterbild von Pixabay (Rechtshinweis: Werbung unbezahlt)
Einer Einladung folgend, war ich mit einer Gruppe in dem Lokal „Ahoi Steffen Hensler“ am Hohnsensee. Das war mir neu, ich kannte das Ahoi nicht. Wie sich herausstellte ist es eine Franchise-Filiale von Steffen Hensler, dem Koch aus dem Fernsehen, was mir kein Begriff war. Ich sehe diese Kochsendungen nicht. In dem Anwesen war vorher das NOAH Restaurant und Cafee.
Die Lage und erster Eindruck
Die Außenterrasse ist ansprechend gelegen, direkt mit Blick auf dem Hohnsensee in Hildesheim. Wir waren zeitig vor Ort und konnten noch einen größeren Tisch auf der Terrasse unter einem Sonnenschirm belegen. Es war zwar noch frisch draußen, aber der Wetterbericht versprach einen heißen Sommertag. Statt „Draußen nur Kännchen“ gab es hier leider nur kleine Tassen Kaffee, knapp gefüllt, aber dafür zu hohem Preis von 2,90 E.
Beginnen wir mit dem Frühstück
Es war mit der Gruppe Brunch geordert. Das Frühstücksbuffet konnte beginnen. Zu einer guten Brötchenauswahl waren am Buffet drei relativ kleine Wurst/Aufschnittplatten vorbereitet und eine kleine Käseplatte mit etwas Auswahl. Am Ende des Buffets war eine Fachkraft dabei aus dem gleichen Teig von Industrierührei so etwas ähnliches wie Omelett oder Rührei genannt zuzubereiten. Auf Wunsch mit kleinen Tomaten~ oder Schinkenstücken. Für die Müsli-Freunde gab es nur einen einfachen oder einen gefärbten, aromatisierten Joghurt. Es stand nur eine Sorte Müsli und etwas Kindercornflakes bereit. Dazu zwei Sorten Trockenfrüchte, Feigen und Pflaumen, und ein paar Nüsse. Keine wirkliche Auswahl, von Bircher Müsli oder anderen aufwändigeren Sorten nebst Quark oder Milch gar nicht zu reden.
Was an einem richtigen Frühstück noch vermisst wurde
Das Frühstück war ausreichend, mehr aber nicht. Ich kenne jede Menge Hotelfrühstücks, die besser sind. So fehlten generell frische Sachen. Es gab kein frisches Obst zum Frühstück oder zum Müsli, keine Beeren oder Erdbeeren am Buffet. Ebenso waren, aus Gewinnmaximierungs-Gründen, auch keine Säfte im Angebot. Auch gekochte Eier oder richtig zubereitetes Rühr~ oder Spiegelei wurden vermisst. Wie sich herausstelle, gab es im Lokal sehr wohl frische Früchte. Die waren aber nur für teure, zusätzlich zu ordernde Drinks oder Eisbecher reserviert. Die Käseplatte war auch recht klein und einfach. Leichter Schnittkäse und etwas Weichkäse, kein Frischkäse usw. Alles war sehr – sagen wir mal – preis bedacht kalkuliert. Sparsam eben. So gab es zwar Pancakes, aber nur vorgebacken zum Selbst aufbacken und nur mit Pflaumenmus aus dem Glas, kein Ahornsirup wie man erwarten sollte. Wer Wert auf ein „normales“ Frühstück mit Brötchen, Ei usw. legt, ist bereits beim Bäcker besser bedient.
Der warme Teil zum Brunch
Das Ganze wurde als „Brunch“ verkauft. Also musste zur Mittagszeit etwas Warmes angeboten werden. Dabei wurde anscheinend vorausgesetzt, dass die Gäste sich bereits am Frühstücksbuffet satt gegessen hatten. Im Ahoi bestand der warme Brunchteil aus Reis / Kartoffeln, dazu halbe kleine panierte Fischstäbchen und ein sogenanntes Bratenfleisch. Nur eine Sorte Gemüse wurde angeboten. Dieses „mediterrane Gemüse“ bestand aus kaum noch erkennbaren, total verkochten und zusammengemischten Teilen. Die Warme Küche war also alles in allem unbefriedigend und wäre selbst in ausländischen Touristen Hotels am unteren Ende der Einfachheit. Jede Hausfrau kann das, evtl. sogar mit Soßen, die dort fehlten. Nichts vom Vorzeigekoch.
Die Getränke
Fehlt noch ein wichtiges Wort zu den Getränken. Im Preis für den Brunch waren keine enthalten. Hier gab sich der Name Hensler die Ehre. Mehrere teurere Tassen Kaffee und eine Flasche Wasser (ca. 5,-E) wurden zumindest gebraucht. Dazu kam noch als Dessert ein Eisbecher für 5,90 oder andere leisteten sich Drinks (Limonade mit Geschmack und Heidelbeeren). Für die Getränke musste mehr Geld ausgegeben werden, als für das Brunchangebot.
Fazit
Zusammen kann man mit ca. 40,- E je Person rechnen, und das für letztlich einen eher mittelmäßigen Brunch; dafür aber mit überteuerten Getränken. Weit entfernt von den Ansprüchen an einen namensgebenden herausgestellten Koch, mehr dem Geschick eines sparsamen Kalkulators geschuldet. Alles im Allem also mehr Geldschneiderei mit dem Namen und jedenfalls unter dem zu erwartendem Niveau eines bekannten Kochs.